Grosser Preis Meran – Die Geschichte
Die Geschichte dieses faszinierenden Rennens begleitet uns also seit dem Jahre 1935 und schenkt uns alle 12 Monate neue Emotionen. Allerdings war Meran bereits in der Habsburger Zeit für seine Pferderennen bekannt. Die moderne Ära beginnt aber mit dem Bau des heutigen Rennplatzes in der Mitte der 1930er Jahre. Die Anlage wurde in erster Linie auf die Bedürfnisse des Hindernissports abgestimmt, aber auch mit einem Augenmerk auf die Flachrennen. Gleichzeitig wurde auch die gleichnamige Lotterie eingeführt, welche unter den wenigen nationalen Lotterien die höchste Dotierung aufwies. Gerade sie hat maßgebend zur Bekanntheit der Stadt und des Pferderennplatz in ganz Italien beigetragen.
Der Große Preis von Meran ist im Pferdesport das Rennen, das der G.P. von Montecarlo in der Formel 1 verkörpert: er ist anders als alle anderen Rennen und hat damit eine magische Anziehungskraft. Es gibt viele andere große Pferderennen, doch der Große Preis Meran Forst nimmt sowohl bei den Fachleuten und bei den Pferdesportfreunden als auch bei den Zuschauern, die ihn zum ersten Mal besuchen, eine Sonderstellung ein.
Es gibt unzählige Geschichten von Menschen und Pferden, welche dieses Rennen erzählen könnte. Roi de Trefle, ein Franzose, war der erste Sieger des Rennens. Dies als Beweis für die internationale Bedeutung der Veranstaltung, die sie auch heute noch genießt. Der Fuchswallach Or Jack gewann das Rennen in den 1990er Jahren drei Mal in Folge, während Aegior seine drei Erfolge in einem größeren Zeitabschnitt feierte. Der Siegeslauf von Pigalle im Jahre 1968 wird von vielen Experten als der einduckvollste in der Geschichte des Rennens bezeichnet, die weiteste Anreise eines Siegerpferdes hatte dagegen der Neuseeländer The Champ. Creme Anglaise bescherte zum ersten Mal einem einheimischen Besitzer den Sieg. Einen Erfolg, den die Hausherren 2002 mit Present Bleu zum letzten Mal bejubeln konnten.
In den letzten Jahren hat der Große Preis seine Rolle als Treffpunkt des mitteleuropäischen Hindernissports gefestigt. Das Duell mit den französischen Traditionsrivalen wird durch die Teilnahme von Pferden aus Deutschland, Österreich, der Tschechischen Republik und aus Polen bereichert. 1999 bescherte Kifti den deutschen Farben den ersten Sieg und 2004 stand mit dem Tschechen Masini erstmals ein Pferd aus einem osteuropäischen Land ganz oben. Sharstar war mit seinem Doppelsieg 2008 und 2009 das letzte in Italien gezogene Pferd, das triumphierte . Das italienisch – tschechische Team von Alpha Two, siegte im Jahren 2013 und 2014., danach folgte der Einzug des deutschen Pferdes Kazzio in die geschichte des Rennes. Folgten dann zwei Pferden aus der Tschechische Republik, Mazhilis und Al Bustan. Im Jahr 2018 war dann der Franzose Le Costaud das seinem namen in die prestigeträchtige Ehrentafel eintrug. Vor einem Jahr folgte L’Estran aus der Stall Aichner
Wir können noch von siegreichen und erfolglosen Jockeys, die eine ganze Karriere nach dem Sieg im Großen Preis jagen, sprechen. Große Sieger, wie der Franzose Christophe Pieux, der das Rennen vier Mal gewinnen konnte, oder Dirk Fuhrmann, Raffaele Romano und James Reveley, die dem Rekordsieger mit drei Triumphen hart auf den Fersen folgen. Der Große Preis ist aber auch das Rennen aller anderen Jockeys, der Trainer und der Rennstallbesitzer, die mit einem Erfolg für ihre Arbeit, ihre Anstrengungen und ihr finanzielles Engagement belohnt werden. Denn ein Sieg im Großen Preis von Meran bedeutet für alle den Eintritt in die Geschichte und in die Ruhmeshalle des Pferderennsports.